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Wahlcomputer statt Wahlzettel?

In allen acht hessischen Gemeinden, die bei der Landtagswahl 2008 in Hessen Wahlgeräte einsetzten, fiel die Wahlbeteiligung stärker als in den übrigen Gemeinden. Auch beim Vergleich mit der Wahlbeteiligung der Landtagswahl 1998 stehen alle acht Gemeinden schlechter da. Über 5.000 Stimmen – das sind mehr als 3,7 % der Wahlberechtigten – sind weniger abgegeben worden.

Ulrich Wiesner, einer der drei Beschwerdeführer, die wegen des Einsatzes von Wahlcomputern beim Bundesverfassungsgericht Beschwerde erhoben haben, erklärt die niedrige Wahlbeteiligung so: „Mancher Wähler, der in der Vergangenheit Schwierigkeiten mit der Bedienung der Wahlgeräte hatte, ist in diesem Jahr vermutlich gleich zu Hause geblieben“.

Die Entscheidung der Wähler, vor allem der älteren Wähler, ist sehr wohl zu verstehen. Automaten, beispielsweise für Fahrkarten bei der Bahn, sind oft so kompliziert und kundenunfreundlich zu bedienen, dass der Bürger einfach nicht bereit ist, sich nun auch noch im Wahllokal mit unverständlicher Technik herumärgern zu müssen. Wenn er sein Kreuz auf einem Zettel macht und den dann in einen Umschlag und alsdann in die Urne steckt, ist das für ihn ein klarer, nachvollziehbarer  Wahlvorgang. Beim Wahlcomputer wird die Sache anonym und nicht nachvollziehbar  -  im Grunde so verschwommen und verlogen wie die Politik sowieso heutzutage.

Wobei übrigens ja bereits beim Wahlzettel geradezu atemberaubende Entwicklungen stattfinden. Statt klare Entscheidungen treffen zu können, wird dem Wähler neuerdings   insbesondere bei Kommunalwahlen  - ein mehrseitiges riesiges Papier in die Hand gedrückt, auf dem mit Kreuzen sozusagen jongliert werden soll. Auch dies durchaus keine Methode, mit der die Wahlverdrossenheit der Bürger abgebaut werden kann.

 

 

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