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Schäbige Behandlung der Ost-Rentner

 

Rund zwanzig Jahre nach der Annektion der DDR durch die Bundesrepublik werden die Rentner Ostdeutschlands noch immer als Bürger zweiter Klasse behandelt. Ihre sogenannten „Entgeltpunkte“ sind nach wie vor niedriger als die der Westdeutschen, d. h. der

Rentenwert Ost verhält sich zu West nach wie vor wie rund 23 Euro zu rund 26 Euro.

Umso grotesker jetzt das Geschrei einiger Politiker und auch der Medien wegen der Ankündigung, dass die Renten in ganz Deutschland in diesem Jahr um ein Prozent erhöht werden sollen, also nicht etwa die Ostrenten stärker. Womit der Abstand zwischen West und Ost praktisch beibehalten wird. Ein Ostrentner mit landesdurchschnittlichen Bezügen erhält seit zwanzig Jahren etwa rund hundert Euro weniger als der Rentner im Westen, und dies mit der verlogenen Begründung, im Osten seien ja auch die Gehälter niedriger. Als ob es nicht auch in Westdeutschland zwischen einzelnen Regionen unterschiedliche Einkommensverhältnisse gäbe! Statt Solidarität im Lande zu pflegen, werden die alten ostdeutschen Bürgerinnen und Bürger bewusst gedemütigt, haben sie doch vierzig Jahre ein „Unrechts-System“ toleriert, wenn nicht gar unterstützt. Zugegeben, sie hatten die Krupp und Siemens, all die Großverdiener des zweiten Weltkrieges, die auch heute wieder und nach wie vor gut Kasse machen, zeitweilig von ihrem Territorium vertrieben.  Das muss ihnen heimgezahlt werden. Sprich: Das müssen sie nun abzahlen. Im Namen der Demokratie selbstverständlich…

 

Berlin, 5. April 2008